Pfarrbrief Nr. 18, März 2004
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Liebe Pfarrbevölkerung von
St. Marein mit Filialkirche St. Helen, St. Veit i.d.G., Noreia und Pöllau!

Es handelt sich um Jesus, der dem Apostel Simon Petrus die Füße wäscht. Petrus wehrt sich und Jesus antwortet: "Was ich jetzt tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir.
In diesen Tagen ist auch immer wieder der neue Film von Mel Gibson über das große Leiden Jesu im Gespräch. Brutal, blutrünstig, widerlich sind die ersten Adjektiva, die man hört, doch war es nicht wirklich so? Ich weiß nicht, ob ich mir diesen Film zutrauen soll, doch eines weiß ich, dieses Leiden hat mit mir, mit uns zu tun. Diese seine Passion, ist ein Leiden, das jeder von uns zu verantworten hat. Freilich weiß ich, dass dieser Zusammenhang sehr schwer einleuchtet, schon damals nicht, denn so sagt der Apostel Paulus: "hätten sie die Weisheit Gottes erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt". So wird Jesus vom Kreuz sagen: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun." "Sie sind zwar groß im Sündigen, aber ihre Urteilskraft ist schwach", so sagt der Heilige Aelred von Rievaulx.
Gibt es dafür einen Verständniszugang? Ein Versuch: Stellen Sie sich folgende Situation vor. Ein Ehepaar, verbunden durch das Sakrament der Ehe. Der Mann kommt eines Abends nicht nach Hause. Er bleibt irgendwo "hängen", nicht mit dem Auto oder Traktor, sondern bei sogenannten "guten Freunden". Was bedeutet es für die Frau zu Hause? Sie macht sich Sorgen, hat Angst, es könnte was passiert sein, sie muss nun einspringen, ev. wenn sie Bauern sind, die Arbeit, den Stall nun allein machen und unter Umständen wird es ihr eine schlaflose Nacht kosten, und sie wird sich in ihrer Würde, als Ehefrau sehr gedemütigt fühlen, denn "nicht einmal angerufen hat er".
Wenn nun der Mann, zu Hause kein Wort darüber verliert, was bedeutet es für diese Beziehung...?
Freilich ist für diesen einen notwendigen Schritt oft kein guter Freund da, der den Weg weist, und eine Hilfe ist "in sich zu gehen" (Lk 15,17), um vor allem deutlich zu machen, was so eine Situation dem anderen kostet! Wenn es aber doch geschieht, und der Weg zur Frau mit einer glaubwürdigen Entschuldigung und Reue getan wird, dann, ja dann sollte die Antwort kommen, die uns Christus sagen würde: "Ja, es hat mich viel Leiden und Opfer gekostet, aber weil ich dich liebe, habe ich es auf mich genommen", und die Beziehung, der Bund ist wieder hergestellt.
Nichts anderes geschieht bei der Kreuzigung Jesu auf "blutigste" und bei jeder Hl. Messe auf unblutige Weise: Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch vergossen wird, zur Vergebung deiner Sünden. Verstehen wir?
Das Opfer bringt Jesus aus Liebe und zur Sühne für uns, doch unser Aussprechen in der Hl. Beichte und unsere Reue lassen erst die Frucht, die neue Beziehung erstehen.
Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir.

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