Liebe Firmkandidatinnen und Firmkandidaten!
Mit diesem Brief möchte ich euch einen herzlichen Gruß überbringen und sagen, dass ich mich freue, euch am Pfingstsonntag, dem 4. Juni 2006, das Sakrament der Firmung spenden zu dürfen.
Liebe junge Freunde, ihr seid nun in einem Alter, in dem man erwachsen wird. Dazu gehört auch, selbst entscheiden zu lernen, wie ihr euer Leben gestaltet. Erwachsensein verlangt, ernsthaft Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen. Dies gilt auch für euer Leben als Christen in der Kirche. In der Vorbereitung auf das heilige Sakrament denkt ihr bewusst über das Christsein nach. Christsein ist keine Privatsache, Christsein setzt Gemeinschaft voraus: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“, sagt Jesus. Durch die Taufe seid ihr in die Gemeinschaft der Kirche, den Freundeskreis Jesu Christi eingegliedert worden. Jetzt, in der Feier der Firmung bitten wir darum, dass Gott euch mit seinem Geist erfüllt, euch begeistert, stärkt und bekräftigt, sich für ihn und seine „Sache“, das Evangelium einzusetzen. Im Pfingstbericht in der Apostelgeschichte 2,1-18 lesen wir, wie sehr die Jünger von Gott begeistert waren, nachdem der Heilige Geist auf sie herabkam. Gott ist die Ursache ihrer Begeisterung und auch ihr Inhalt; sie sind von Gott und für Gott begeistert. Eine solche Begeisterung ist selbst für Menschen einer anderen Sprache sichtbar, so wie beim ersten Pfingstfest in Jerusalem, wo Menschen aus verschiedenen Nationen mit unterschiedlicher Hautfarbe und Sprache versammelt waren. Der Heilige Geist, der Geist Gottes ist es, der diese Menschen befähigte und auch uns fähig macht, eine Sprache zu sprechen, die die Menschen in der ganzen Welt verstehen: die Sprache der Liebe, des Vertrauens und des Friedens.
Die Kraft des Heiligen Geistes stärke und festige euch in eurer Entscheidung für Gott.
In der Vorfreude auf die Feier der heiligen Firmung
grüßt euch herzlich

Franz Lackner
Weihbischof
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