Pfarrbrief Nr. 24 März 2006 Start - Einleitung - Danke - Lourdesfahrt - Weihbischof - Daten |
Liebe Pfarrbevölkerung von St. Marein, St. Veit i.d.G., Noreia und Pöllau!DEUS CARITAS EST, (Gott ist die Liebe), so heißt das erste große Lehrschreiben unseres Papstes, das zu lesen ich sehr empfehle, siehe auf unserer Homepage. Ausgehend von einem Satz im Evangelium, der als Evangelium im Evangelium bezeichnet wird, wird diese Enzyklika ausgeführt: So hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Joh 3,16. Dazu ein Gleichnis: Vor einigen Wochen sah ich im Fernsehen, wie ein junger Mann aus Russland, der durch eine Explosion beide Hände verloren hatte, in Innsbruck schon Monate wartet auf ... , ja, auf zwei Hände! Schon einmal ist es einem Innsbrucker Spezialistenteam an Ärzten gelungen, zwei Hände zu transplantieren. Es war beeindruckend, zu sehen, wie dieser junge Russe sich vorbereiten muss, um ständig bereit zu sein für eine Transplantation. Da hab ich mir gedacht, eigentlich ist es im Glauben nicht viel anders. Worum geht es denn, vor allem zu Ostern, und im kirchlichen Geschehen? Es geht nicht nur um neue Hände, sondern um ein neues Herz , um ein neues Leben , das all die Hinfälligkeit und Begrenztheit überdauert. Was ist dazu notwendig? Eine Klinik sowie Ärzte und Personal: Bei uns sind es die KIRCHE und die PRIESTER mit all den Instrumenten der Gnade oder besser gesagt: SAKRAMENTE. Aber was hilft dies alles, wenn der Patient, meist weil er die Diagnose, die immer am Aschermittwoch, am Beginn der Fastenzeit gestellt wird: BEDENKE, DASS DU STAUB BIST UND ZU STAUB ZURÜCKKEHRST, nicht wahr haben will, oder eben sich damit abfindet, dass er lediglich für das Grab bestimmt ist? Dann, ja dann sind jede Klinik und alle Ärzte für diesen umsonst. Biblisch würde dann gesagt: „Er richtet sich selbst“. Wenn der Patient aber die Diagnose ernst nimmt und sich dann eingesteht, dass er nicht nur aus Erde ist und zur Erde zurückkehren muss, sondern dass er Träger des göttlichen Lebens sein soll, dann wird er sich fragen: „Woher kommt mir Hilfe?“ Vorbereiten auf das Neue Herz, aber wie? Der junge Russe musste seine Ernährung umstellen, bei uns heißt es: FASTEN! Er muss sich mental einstellen, bei uns heißt es: BETEN! Er muss sich fragen, wozu will ich eigentlich meine Hände? Man kann damit ja auch Gewalt ausüben? Bei uns heißt es: WERKE DER LIEBE! Außerdem gelingt ein solch großer Eingriff nicht ohne eine Generaluntersuchung. Bei uns heißt es: BEICHTE! Eine wöchentliche Besprechung zur Vorbereitung. Bei uns heißt es: HEILIGE MESSE. Und vor allem geht gar nichts, wenn man sich nicht dafür ENTSCHEIDET. Bei uns heißt es in der Osternacht: ICH WIDERSAGE, widersage allem was mich abhält, die Gnade und das neue Leben anzunehmen, und ICH GLAUBE u. vertraue dem Team, dass es für mich das Beste will. Also, alles hängt vom Heilsuchenden ab, doch NICHTS geschieht; wenn es nicht einen SPENDER des Herzens gibt! Was wird sich in Zukunft wohl auch ihm gegenüber tun, wenn man bedenkt, dass er keinen geringeren Preis als ein „verunglückter Organspender“ bezahlt, ER aber freiwillig und aus LIEBE zum Menschen sein Leben hingibt, damit alle, die an ihn glauben neues und ewiges Leben haben. DEUS CARITAS EST! Frohe Ostern wünscht Ihnen Ihr Pfarrer Josef Kranzl |
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